Für Elfriede Jelinek zum 75. Geburtstag
Jelineks Wien. Literarische Topographien
Videos
Anlässlich des 75. Geburtstags von Elfriede Jelinek setzten sich sechs junge österreichische Autor*innen in Kurzvideos textlich und filmisch mit künstlerischen und symbolischen Wiener Orten wie dem Wiener Konservatorium, dem Ballhausplatz, dem Burgtheater, den Steinhofgründen, dem Zentralfriedhof und dem Prater auseinander, die für Jelineks Werk zentrale Bezugspunkte darstellen.
Im Rückgriff auf typische Jelinek-Techniken der Überschreibung fremder Texte legen die Beiträge Jelineks spezifische Topographie der Stadt Wien offen. Die Videos ermöglichen nicht nur neue Blickwinkel auf die vielfältigen Bedeutungsebenen in Jelineks Texten, sondern schreiben mit ihren eigenen Ansätzen den von Jelinek geschaffenen intermedialen Raum weiter.
Sophie Reyer: Vampirismus der Kindheit
Lydia Haider: Go further Krähokalypse hoch ehest zerhacken.
Miroslava Svolikova: Kaffeekränzchen
Clemens J. Setz: Detail zu einer Winterreise
Raphaela Edelbauer: Wenn man mit dem 71er fährt
Thomas Köck: Happy Birthday! (from childhood to childhood and back)
Die Beiträge wurden am 19.10.2021 im Rahmen der Veranstaltung Jelineks Wien. Literarische Topographien (Fest für Elfriede Jelinek zum 75. Geburtstag) im Kosmos Theater gezeigt.
Raphaela Edelbauer studierte Sprachkunst an der Universität für Angewandte Kunst. 2018 gewann sie beim Wettbewerb um den Ingeborg-Bachmann-Preis den Publikumspreis. Ihr Roman Das Flüssige Land erschien 2019 beim Klett-Cotta-Verlag und erreichte beim Österreichischen sowie beim Deutschen Buchpreis die Shortlist. Ihr jüngster Roman DAVE erschien 2021 ebenfalls bei Klett-Cotta
Lydia Haider ist Hausautorin des Wiener Volkstheaters und als Autorin regelmäßig für die Volksbühne in Berlin tätig. Diverse Auszeichnungen und Preise, u.a. der Bachmannpreis-Publikumspreis 2020.
Thomas Köck ist Regisseur und Dramatiker. Gemeinsam mit Jörg Albrecht, Thomas Arzt und Gerhild Steinbuch initiierte er 2016 den Blog nazisundgoldmund.net, eine Autor*innenallianz gegen die Europäische Rechte. Seine Theatertexte werden u.a. am Wiener Schauspielhaus, am Burgtheater und am Hamburger Thalia Theater gespielt. Für seine Arbeiten wurde er mehrfach ausgezeichnet, etwa 2018 mit dem Mülheimer Dramatikerpreis.
Sophie Reyer ist Autorin und Komponistin. Studium der Germanistik (Wien), Komposition (Graz) und an der Kunsthochschule für Film und Medien Köln; Promotion an der Universität für angewandte Kunst mit der Arbeit Performanz und Biomacht. Zu ihren jüngsten Veröffentlichungen zählt: Hoffnung auf Schmetterlinge. Gedichte, Sisyphus Verlag/Klagenfurt 2021. 2019 war die Arbeit Mutter brennt Teil der Shortlist des Österreichischen Buchpreises.
Clemens Setz ist Schriftsteller und Übersetzer. Beim Bachmannpreis 2008 erhielt er für die Novelle Die Waage den Ernst-Willner-Preis. Sein zweiter Roman Die Frequenzen wurde für den Deutschen Buchpreis nominiert, ebenso wie der 2015 erschienene Roman Die Stunde zwischen Frau und Gitarre. Er schreibt auch Theaterstücke und Gedichte.
Miroslava Svolikova ist Autorin, Dramatikerin und bildende Künstlerin. Seit 2010 veröffentlicht sie Lyrik und Prosa in Literaturzeitschriften und Anthologien. Ihre Stücke wurden u.a. am Schauspielhaus Wien und dem Wiener Burgtheater gespielt und erhielten zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Retzhofer Dramapreis.