Karoline Exner, Sylvie Rohrer, Marie-Theres Auer
Aus Über Tiere von Elfriede Jelinek
Kurzfilm und Gespräch
Die Arbeit entstand für das Symposium Kapital.Geschlecht, das vom 12. bis 14.8.2022 in Salzburg stattfand, verdichtet den Text von Jelineks Über Tiere auf elf Minuten und kombiniert ihn mit ambivalenten Sprach- und Bildwelten.
Die Textstellen stammen aus dem ersten Teil des Theatertextes, der seine Uraufführung im Rahmen der Don Juan Monologe 2006 am Salzburger Mozarteum erhielt.
Mit: Sylvie Rohrer
Kamera: Roman Just
Ton: Ferdinand Rauchmann
Konzept: Karoline Exner, Sylvie Rohrer, Marie-Theres Auer
Die Veranstaltung war Teil des Forschungsschwerpunkts Geschlecht und Gewalt.
Aufbauend auf den Filmbeitrag Aus Über Tiere für das Symposium Kapital.Geschlecht im August 2022 sowie der Uraufführung des Textes in der Inszenierung von Rudi Häusermann spricht Sylvie Rohrer mit Marie-Theres Auer über die Klanglichkeit und das Sprechen von Jelineks "Textgeröllen".
Wie und auf welche Weise werden Tempo und Rythmus vom Text vorgegeben und beim Sprechen erzeugt? Welche Rolle spielen beim Sprechen der Texte die körperlich-leiblichen Aspekte des Atmens und der Stille? Wie beeinflusst das Sprechen der Texte auch deren Bedeutung? Wie kann man das Spannungsverhältnis zwischen der Flüchtligkeit des Gesprochenen Textes gegenüber der Materalität des Textes beschreiben?
Der Literaturwissenschaftler Björn Hayer kommentierte wiederum das Interview mit Sylvie Rohrer zur Oralität in Jelineks Texten: Jelinek, so Hayer, lädt mit ihrer polyvalenten Sprache dazu ein, über die Frage nachzudenken, wieviel Raum ein Satz verträgt. Er führt seine Überlegungen anhand von Jelineks neuestem Text, "Angabe der Person", aus:
Audiokommentar von Björn Hayer
Dateigröße: 26 MB
Marie-Theres Auer ist Organisationsassistentin am Interuniversitären Forschungsverbund Elfriede Jelinek. Studium der Theater- Film- und Medienwissenschaften an der Universität Wien, Bachelorarbeiten zu dem Verhältnis von Libretto, Partitur und Aufführungstext in Tschaikowsys Eugen Onegin und Benjamin Brittens A Midsummer Night´s Dream. Ab 2020 Studium der Musikwissenschaft sowie Zeitgeschichte und Medien an der Universität Wien und Teilnehmerin des Lehrgangs Forum Text am Drama Forum Graz.
Karoline Exner ist stellvertretende Leiterin des Interuniversitären Forschungsverbunds Elfriede Jelinek. Studium der Germanistik und Philosophie an der Universität Köln sowie an der FU Berlin. Regiestudium am Wiener Max Reinhardt Seminar sowie Promotion im Bereich Dramaturgie und Philosophie an der Universität Wien. Regisseurin und Dramaturgin in Österreich und der Schweiz. Seit 2013 Leitung des Studiengangs Schauspiel an der MUK und Dekanin der Fakultät Darstellende Kunst.
Björn Hayer studierte Germanistik, Politikwissenschaft und Philosophie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seit 2010 freier Journalist (u.a. Spiegel Online, DIE ZEIT). 2012-13 wissenschaftlicher Projektmitarbeiter im Museum für Literatur am Oberrhein. Seit 2014 wissenschaftlicher Mitarbeiter für Literatur- und Kulturwissenschaft am Institut für Germanistik am Campus Landau der Universität Koblenz-Landau. Bis 2016 Lehrbeauftragter am Institut für deutsche Sprache und Literatur und ihre Didaktik an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg.
Sylvie Rohrer ist seit 1999 Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters. 2007 erhielt sie den Nestroy-Theaterpreis in der Kategorie „Beste Schauspielerin“.