Julia Purgina + Kristine Tornquist / Bernhard Lang + Dieter Sper / Thomas Köck + Johannes Maria Staud

Text <-> Musik <-> Szene
Gegenwartsformen des Musiktheaters

Workshop-Reihe

 

Die Workshop-Reihe bildete den Auftakt zum 2023 gestarteten Forschungsschwerpunkt Musik.Theater des Interuniversitären Forschungsnetzwerks Elfriede Jelinek.

Die drei Workshops thematisierten Formen des Zusammenspiels zwischen Text, Musik und theatraler Szene im Musiktheater der Gegenwart. Wie lassen sich aktuelle Tendenzen der „Musikalisierung von Theater“ beschreiben? Wird der Begriff „Oper“ den gegenwärtigen ästhetischen Formen noch gerecht? Oder braucht es angesichts von gattungsüberschreitenden Musiktheaterpraktiken eine systematische Weitung des Opernbegriffs?

Im Horizont dieser Fragestellungen lud die Workshop-Reihe Librettist*innen und Komponist*innen zur Präsentation ihrer jüngsten gemeinsamen Arbeiten und zu Grundsatzdiskussionen über Gegenwarts- und Zukunftsformen des Musiktheaters ein.

Die Komponistin Julia Purgina und die Librettistin Kristine Tornquist diskutierten am 18.12. 2023 über Kollaborationen zwischen Text, Musik und (bewegtem) Bild sowie ihre gemeinsame Opernproduktion MIAMEIDE. Die stillen Schwestern (2023).

Der Autor Dieter Sperl sprach am 18.1. 2024 über “musikalische Gegen-Rhetorik” in der gemeinsam mit Bernhard Lang produzierten Cheap Opera #2, 'Playing Trump' (2020), das Gespräch mit Bernhard Lang fand am 8.2. 2024 online statt.

Der Autor Thomas Köck und der Komponist Johannes Maria Staud diskutierten am 22.1.2024 über Transformationsprozesse vom Theatertext zum Libretto und ihre gemeinsame Opernproduktion missing in cantu (eure paläste sind leer) (2023).

Workshop mit Julia Purgina und Kristine Tornquist

Workshop mit Dieter Sperl

Gespräch mit Bernhard Lang

Workshop mit Thomas Köck und Johannes Maria Staud

Thomas Köck ist Regisseur und Dramatiker. Gemeinsam mit Jörg Albrecht, Thomas Arzt und Gerhild Steinbuch initiierte er Ende 2016 den Blog nazisundgoldmund.net. Seine Theatertexte werden u.a. am Wiener Schauspielhaus, am Burgtheater und am Hamburger Thalia Theater gespielt. Für seine Arbeiten wurde er mehrfach ausgezeichnet, etwa 2018 mit dem Mülheimer Dramatikerpreis. 2021 wurde Eure Paläste sind leer (all we ever wanted) an den Münchner Kammerspielen uraufgeführt – das Theaterstück bildete die Vorlage zum Musiktheaterwerk missing in cantu (eure paläste sind leer).

Bernhard Lang ist Komponist und seit 2003 Professor für Komposition an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz. Mitbegründer der Komponistenvereinigung die andere saite. Umfassendes Werk von Filmmusik, elektronischen Kompositionen bis zu Kammermusik und Musiktheater, darunter etwa zuletzt GAME XIX für Sopran, Mezzosopran und stimmbare Truhenorgel (2023) und Cheap Opera #2 'Playing Trump' – ein Musiktheater nach einem Libretto von Dieter Sperl, Uraufführung: Staatsoper Hamburg 2021..

Julia Purgina Studium der Viola und Komposition, Slowakistik und Germanistik, Spezialisierung im Bereich der zeitgenössischen Komposition und Musik. Seit 2016 Studiengangsleiterin für Saiteninstrumente und Professorin an der MUK. Widmungsträgerin von Werken österreichischer und internationaler KomponistInnen. Kompositionsaufträge von namenhaften Orchestern, Ensembles und Festivals.

Dieter Sperl studierte Germanistik und Philosophie an der Karl-Franzens-Universität Graz. Er ist Autor experimenteller Bücher, Hörstücke, Textinstallationen und Fotoarbeiten sowie aktiv im Feld von Workshops, Performances und Zen. Zudem ist er Herausgeber des Literaturfolders flugschrift gemeinsam mit dem Literaturhaus Wien.

Johannes Maria Staud studierte Komposition an der Universität für Musik und darstellende Kunst und an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin sowie Philosophie und Musikwissenschaft an der Universität Wien. 1997 gründete er gemeinsam mit anderen die Komponistengruppe Gegenklang in Wien, der er heute noch angehört. Seit 2018 ist er zudem Professor für Komposition am Mozarteum Salzburg. Er bezieht für seine Musik immer wieder Inspiration aus anderen Künsten wie Film, bildender Kunst und Literatur.

Kristine Tornquist absolvierte eine Goldschmiedlehre und ein Metallbildhauerei-Studium an der Universität für Angewandte Kunst in Wien. Seither kreist sie frei zwischen Bildender Kunst, Theater, Texten und Denken. Sie gründetet die Kunstgruppe 31. Mai (1986 - 1991), das Künstlerduo Burkert/Tornquist, das Theater am Sofa (1998-2006) und 1998 das sirene Operntheaters mit Ehemann Jury Everhartz. Sie schrieb rund 50 Libretti, die vertont wurden, und inszenierte 73 Opern bzw Kurzopern.