Katia Ledoux, Anke Charton + Madalena Hoisbauer
Sprache - Stimme - Gewalt
künstlerisch-wissenschaftliches Manifest
Das Manifest "Sprache – Stimme – Gewalt" wurde am 30.9.2024 im Rahmen des Veranstaltungstags "Stimmen des Aufstands" an der Volksoper Wien präsentiert. Es widmet sich der kritischen Auseinandersetzung mit geschlechterbasierter sprachlicher Gewalt im Kontext von Musiktheater und Oper. Die Präsentation fand im Rahmen der interdisziplinären Reihe SPRACHE.MACHT.GESCHLECHT – Manifeste gegen sprachliche Gewalt statt, einer Initiative des Interuniversitären Forschungsnetzwerks Elfriede Jelinek. Die Reihe bringt Kunstschaffende aus verschiedenen Disziplinen mit Wissenschaftler*innen zusammen, um gemeinsam Manifeste zu entwickeln, die künstlerische Strategien des subversiven Umgangs mit sprachlicher Gewalt erproben.
Die künstlerisch-wissenschaftlichen Manifeste entstehen im Kontext des Forschungsschwerpunkts Sprache & Gewalt. Im Zentrum steht die Frage, wie Kunst – in diesem Fall das Musiktheater – gesellschaftliche Machtverhältnisse sichtbar macht, sprachliche Gewaltformen offenlegt und ästhetisch herausfordert. Das Manifest von Katia Ledoux, Anke Charton und Magdalena Hoisbauer untersucht dabei insbesondere das Spannungsverhältnis von Stimme, Körper und Sprache in der Oper und fragt, wie sich darin normative Geschlechterordnungen und Gewaltverhältnisse einschreiben – und zugleich durchbrechen lassen.
Katia Ledoux begann ihr Studium an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (mdw), bevor 2016 ein Lied- und Gesangsstudium an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz folgte. Ihr internationales Debüt hatte sie als Geneviève in Pelléas et Mélisande an der De Nationale Opera in Amsterdam, Niederlande. Seit 2022 gehört Katia Ledoux dem Esemble der Volksoper Wien an und singt dort u.a. in Liederabenden, Opern und Operetten. 2024 sang sie in der Regie von Lotte de Beer die Carmen an der Volksoper Wien.
Anke Charton studierte Theaterwissenschaft und Germanistik in Leipzig, Bologna und Berkeley. Forschungsaufenthalte in Spanien und den USA. Seit 2024 ist sie assoziierte Professorin am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Universität Wien. Zahlreiche Vorträge und Publikationen, u.a. zu Musiktheater und Gesangsgeschichte, Theaterhistoriographie, kulturhistorischer Geschlechterforschung und intersektionalen sowie dekolonialen Perspektiven. Mitglied des IFN Elfriede Jelinek.
Magdalena Hoisbauer studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaften an der Universität Wien. Nach Regie-und Dramaturgiehospitanzen am Burgtheater Wien und am Landestheater Linz, war sie zwischen 2014-2018 Dramaturgin in den Bereichen Oper und Konzert im Landestheater Linz sowie beim Bruckner Orchester. In der Saison 2018/19 folgte der Wechsel als Dramaturgin an die Volksoper Wien.