Julischka Stengele + Rosemarie Brucher

Strategien der Verweigerung

künstlerisch-wissenschaftliches Manifest

Am 20.11.2024 wurde unter dem Tagestitel "Visuelle Gegenrede" das Manifest "Strategien der Verweigerung" von Julischka Stengele und Rosemarie Brucher präsentiert. Die Veranstaltung fand im Rahmen der interdisziplinären Veranstaltungreihe SPRACHE.MACHT.GESCHLECHT – Manifeste gegen sprachliche Gewalt statt, einer Initiative des Interuniversitären Forschungsnetzwerks Elfriede Jelinek.

Das Manifest befasst sich mit Formen bildender Kunst und Performance-Kunst, die sich der sprachlichen Vereinnahmung und Gewalt durch Verweigerung, Sichtbarmachung und körperbasierte Gegenbilder entziehen. Es fragt danach, wie nonverbale, visuelle und performative Ausdrucksformen dazu beitragen können, geschlechterbasierte sprachliche Gewalt aufzubrechen und alternative Denk- und Handlungsspielräume zu eröffnen.

Im Zentrum des Forschungsschwerpunkts Sprache & Gewalt, in dessen Kontext das Manifest steht, steht die Untersuchung ästhetischer Strategien gegen strukturelle sprachliche Machtverhältnisse. Stengele und Brucher machen deutlich, dass Verweigerung – sei sie performativ, materiell oder visuell – eine wirksame Form künstlerischen Widerstands sein kann, um den normativen Rahmen sprachlicher Gewalt zu irritieren und zu unterlaufen.

Julischka Stengele ist transdisziplinäre Künstlerin, Performance-Macherin, Autorin, Kuratorin und Pädagogin. Sie unterrichtet Workshops und Seminare u. a. an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien oder an der Universität für angewandte Kunst Wien, sowie in selbstorganisierten, nicht-akademischen, queeren und/oder feministischen Kontexten. Ihre Arbeiten wurden in Galerien, Museen, Festivals, Theatern, Kinos in über 25 Ländern weltweit präsentiert.

 

Rosemarie Brucher studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaft, Germanistik und Komparatistik an den Universitäten Wien und Leipzig. Seit 2018 als Assistenzprofessorin für Theaterwissenschaft am Zentrum für Genderforschung der Kunstuniversität Graz beschäftigt, das sie auch stellvertretend leitet. Ihre Forschungsschwerpunkte sind u.a. Performance Art, Subjekt- und Differenztheorie sowie Gender Studies. Seit 2019 Vizerektorin der MUK.