Gin Müller + Eike Wittrock

Subversive Sprechakte: Von Queer Politics zu Identity Cases

künstlerisch-wissenschaftliches Manifest

Am 21.10.2024 wurde im Rahmen des Veranstaltungstags "Bewegter Widerstand" im Kosmos Theater Wien das Manifest "Subversive Sprechakte: Von Queer Politics zu Identity Cases" von Gin Müller und Eike Wittrock präsentiert. Im Zentrum steht die performative Dimension sprachlicher Gewalt und die Frage, wie sich queere Körper, Stimmen und Erzählungen dieser Gewalt widersetzen – und dabei neue Formen politischer Artikulation hervorbringen.

Das Manifest wurde im Rahmen der interdisziplinären Veranstaltungsreihe SPRACHE.MACHT.GESCHLECHT – Manifeste gegen sprachliche Gewalt vorgestellt, einer Initiative des Interuniversitären Forschungsnetzwerks Elfriede Jelinek. Ziel der Reihe ist es, im Zusammenspiel von Kunst und Wissenschaft ästhetische Strategien zu entwickeln, die sprachliche Gewalt als gesellschaftliches Machtinstrument sichtbar machen und ihr subversiv begegnen. Die Manifestreihe steht im Kontext des Forschungsschwerpunkts Sprache & Gewalt. In der Arbeit von Müller und Wittrock tritt die Performance-Kunst als politisches Werkzeug in Erscheinung: Durch körperliche Präsenz, choreografierte Sprache und widerständige Inszenierung untersuchen sie, wie queere Politiken sprachliche Normen unterlaufen und Identität als performativen Akt neu verhandeln.

Gin Müller ist Dramaturg*in, Theaterwissenschafter*in, Performer*in und Queer-Theoretiker*in, und Lektor*in am Institut für Theater-, Film und Medienwissenschaften der Universtät Wien. Gin Müllers Arbeiten sind freie Bearbeitung und Konfrontation mit queeren Texten, Motiven, Personen und unterschiedlichen geschlechtlich-subversiven Verkörperungsanordnungen.

Eike Wittrock ist seit 2023 Professor für Tanzwissenschaft an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien. Seine Forschungen zur Historiografie des europäischen Bühnentanzes und queerer Performancegeschichte präsentiert er sowohl in wissenschaftlichen wie auch in künstlerischen Zusammenhängen. Derzeit arbeitet er an einer queeren Tanz- und Performancegeschichte des deutschsprachigen Raums.