Lydia Haider + Florentina Holzinger

SAU-manifesto (in 94 thesen) & manifesto-SAU (in 97 Fußnoten)

künstlerisch-wissenschaftliches Manifest

 

Am 23.9.2024 wurde im Kosmos Theater Wien unter dem Tagestitel "Sprachliche Selbstermächtigung" ein Manifest von Lydia Haider und Jennifer Weiss präsentiert. Es setzt sich mit geschlechterbedingten sprachlichen Gewaltformen auseinander und untersucht deren Ausprägungen und Wirkweisen in Literatur und Theater. Ihre Arbeit steht exemplarisch für den Anspruch der Reihe, ästhetische Mittel als kritische Instrumente gesellschaftlicher Analyse und Intervention zu begreifen.

 

Die künstlerisch-wissenschaftlichen Manifeste stehen im Kontext des Forschungsschwerpunkts Sprache & Gewalt und im Rahmen der interdisziplinären Veranstaltungsreihe SPRACHE.MACHT.GESCHLECHT – Manifeste gegen sprachliche Gewalt, einer Initiative des Interuniversitären Forschungsnetzwerks Elfriede Jelinek. Gemeinsam entwickeln Kunstschaffende mit Wissenschaftler*innen Manifeste, die Strategien des subversiven Widerstands gegen sprachliche Gewalt ausloten. Im Zentrum steht die Frage, wie künstlerische Praxis – insbesondere Literatur, Theater, Musiktheater, Performance und bildende Kunst – gesellschaftspolitische Phänomene wie geschlechterbedingte sprachliche Gewalt aufgreifen und kritisch reflektieren kann.

 

 

Lydia Haider ist Schriftstellerin und Chefpredigerin der Musikkapelle gebenedeit. Sie studierte Germanistik und Philosophie, organisiert mit Kolleg*innen die Lesereihe Blumenmontag sowie das Kunstfestival Perspektiven Attersee. Sie ist Hausautorin am Volkstheater Wien und hat mit dem Toten Salon ein festes Format an der Berliner Volksbühne. Zuletzt erschien von ihr (zusammen mit Judith Goetz und Marina Weitgasser) im Haymon Verlag Du Herbert.

Jennifer Weiss absolvierte ein Masterstudium der Vergleichenden Literaturwissenschaft und ein Bachelorstudium der Romanistik. In der Spielzeit 2017/18 bis 2019/20 war sie Dramaturgin am Schauspielhaus Graz, danach bis 2023 am Volkstheater Wien. Seither ist sie als freie Dramaturgin tätig, u.a. inszenierte sie mit dem Institut für Medien, Politik und Theater „Nestbeschmutzung“ am Kosmos Theater.