Künstlerische Forschung

Künstlerische Forschungsprojekte zeichnen sich gegenüber dem recherche- und theoriebasierten Kunstschaffen sowie den (punktuellen) Kooperationen zwischen Kunst und Wis-senschaft durch ihre bewusste und profunde Einbettung in den theoretischen Diskurs sowie durch die Wahl eines sys-tematischen und reflektierten, methodischen Vorgehens aus.

Künstlerische Forschungsvorhaben setzen bei einer oder mehreren konkreten Forschungsfragen an. Sie beziehen sich dabei auf die relevanten theoretischen Diskurse im eigenen Forschungsfeld und positionieren sich zum „State of the Art“ an Wissen. Künstlerische Forschungsprojekte grenzen sich zudem von bereits bestehenden Forschungsergebnissen, -projekten und -ansätzen durch einen eigenen, neuen und innovativen Forschungszugang ab. Forschungsfragen be-treffen dabei nicht nur die Reflexion der Künste selbst, son-dern können, über die Kunst hinaus, relevant für andere wis-senschaftliche Bereiche sowie für die Gesellschaft als Gan-zes sein.

 

Darüber hinaus zeichnet sich künstlerische Forschung durch eine systematische, nachvollziehbare und wiederholbare Methode aus sowie durch die Reflexion des eigenen Erkenntnisprozesses. Die jeweiligen Methoden und Dokumentationsformen sind dabei durch den Forschungsgegenstand bzw. das konkrete Erkenntnisinteresse selbst bedingt, sie können für ein spezifisches Projekt neu entwickelt oder aus einer anderen Disziplin entlehnt werden.

Der künstlerischen Praxis kommt in der künstlerischen Forschung ein zentraler Stellenwert zu: Im Gegensatz zur wissenschaft-lichen Forschung ist das Wissen der künstlerischen Forschung praxisbasiert, generiert sich im Medium und mit den Mitteln der Kunst und wäre durch die historische oder systematische Analyse allein nicht zu gewinnen gewesen.

Der Interuniversitäre Forschungsverbund Elfriede Jelinek stellt mit seinen Austauschformaten und theoretischen Fragestellun-gen den Raum zur Erprobung künstlerischer Forschungsansätze bereit. Er bietet verschiedene Plattformen zur Publikation, Dokumentation und Sichtbarmachung von (sich im Prozess befindlichen) künstlerischen Forschungsprojekten, schafft Forma-te für experimentelle Formen des Wissenstransfers und versteht sich als Initiator und Impulsgeber für zukünftige Projekte, in den sich Kunst und Wissenschaft verbinden.

Darüber hinaus bemüht sich der Verbund darum, die theoretische Debatte über den (sich weiterhin in Entwicklung befindlichen) Begriff und das Konzept der "künstlerischen Forschung" selbst in Gang zu halten.

Siehe auch: https://muk.ac.at/zwf/artistic-research-an-der-muk.html

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